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Mehrwegkiste statt Pappkarton

Mehr als 227 Kilogramm Verpackungsmüll verursacht jeder Deutsche mittlerweile pro Jahr. Der Boom des Versandhandels hat das Problem noch einmal verschärft. Deshalb überlegt die EU-Kommission, Unternehmen künftig Mehrwegquoten bei den Transportverpackungen vorzuschreiben.

Die Statistik kennt nur eine Richtung: nach oben. Mehr als 227 Kilo wiegen inzwischen die Verpackungen, die jeder Deutsche pro Jahr wegwirft. Die Coronapandemie und der Boom des Online-Handels haben das Problem noch einmal verschärft. Doch die Branche beginnt umzudenken: Was sind die Alternativen zum Packkarton oder zum Paket?
In der Logistik ist das Thema Mehrweg eigentlich nichts Neues. Schon nach dem Zweiten Weltkrieg formte die australische Regierung aus der von US-Streitkräften stammender Transport- und Verladeinfrastruktur den Commonwealth Handling Equipment Pool, kurz Chep. Einen Pooling-Anbieter, der bis heute im Markt ist. Und in einigen Branchen, etwa der Automobilindustrie, gehören Mehrweglösungen bereits seit Langem zum Standard. Aber auch in anderen Bereichen, beispielsweise der Konsumgüterindustrie oder dem Handel, werden derzeit standardisierte Mehrwegsysteme aufgebaut.

Gleichzeitig wächst der Druck auf die Unternehmen. Die Kunden achten mehr auf Umweltschutz, und die wachsenden Müllberge sowie die sich verschärfende Klimakrise zwingen die Politik zum entschlosseneren Handeln. So denkt die EU-Kommission gerade darüber nach, Unternehmen künftig Mehrwegquoten bei den Transportverpackungen vorzuschreiben. Von Drogerieunternehmen wie Roßmann und dm bis hin zu Managern bei Beiersdorf, Procter & Gamble oder Henkel beschäftigen sich daher viele mit dem Konzept der Mehrwegkiste.
Das Unternehmen Ifco (das Kürzel steht für International Food Container Organization) entstand 1992. Es vermietet die Boxen an Unternehmen, holt sie wieder ab, reinigt sie und liefert sie neu aus. Und recycelt sie, wenn sie – meist erst nach Jahren des Gebrauchs – kaputtgehen. Mehr als 1,1 Milliarden Euro hat das Klappkistenimperium 2018 umgesetzt. Neuere Zahlen gibt es nicht, seit der Finanzinvestor Triton und der Staatsfonds von Abu Dhabi die Firma 2019 für rund 2,5 Milliarden Dollar kauften. Auf etwa 27 Prozent beziffert beispielsweise Ifco die Einsparungen, die Unternehmen durch ihre grünen Obst- und Gemüsekisten realisieren können. Zum einen, weil damit Einwegverpackungen überflüssig werden. Zum anderen, weil damit auch die Entsorgung der Einmalverpackungen entfällt. Und weil sich das Obst in den speziell für bestimmte Produktkategorien konstruierten Behältnissen besser hält als in Pappkartons – und somit seltener weggeworfen werden muss. Auch logistisch haben die Mehrwegverpackungen oft deutliche Vorteile gegenüber Pappkartons: Die Waren lassen sich per integrierten RFID-Chips leichter nachverfolgen.

Wettlauf um Wachstum

Der boomende Markt zieht immer mehr Player an. So ist die Smart Box, eine Mehrweglösung, die führende Industriebetriebe und Händler gerade in Deutschland entwickelt haben, so konzipiert, dass mit dem Handling unterschiedliche Dienstleister beauftragt werden können. Und im Handel baut die deutsche Schwarz-Gruppe, mit Marken wie Lidl oder Kaufland, seit mehr als zehn Jahren ein eigenes Entsorgungs- und Recyclingimperium auf. Das Handelsimperium betreibt seit einiger Zeit auch ein eigenes Pooling-System. Mehrere Hundert Millionen Euro setzen die Neckarsulmer mit ihrem Recyclingreich bereits um. Sogar eigene Kunststoffpaletten hat die Handelsgruppe für ihr Pooling bereits entwickelt, nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Lieferanten und andere Kunden. Gleichzeitig entwickelt der Mehrweghersteller Cabka, der etwa die Schwarz-Gruppe mit wiederverwertbaren Mehrwegpaletten versorgt, derzeit ein Trackingsystem. Es soll künftig Auskunft über den genauen Ort, die Temperatur und etwaige Erschütterungen geben, denen die Ware ausgesetzt ist. Derzeit noch ein ziemlich teures Unterfangen, wie Tim Litjens, Chef der Cabka-Group, einräumt. Denn die Transponder kosten aktuell etwa so viel wie eine neue Mehrwegpalette. Für hochpreisige Produkte könne das allerdings durchaus Sinn ergeben, wirbt Litjens.

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