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In Richtung Silicon Economy

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Auch in der Welt der Logistik wird die Plattformökonomie jetzt verstärkt Einzug halten. Neue Player ohne einen einzigen LKW drängen in den Markt. Die Branche wird sich massiv verändern.

„Die Entwicklung ist unumkehrbar“, stellte Prof. Michael ten Hompel gleich zu Beginn des Kongresses fest. Die Digitalisierung wird jetzt sehr schnell „vonstattengehen“, fügte der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss auf dem „Zukunftskongress Logistik“ in Dortmund hinzu. Unter dem Motto „Silicon Economy – Künstliche Intelligenz als Treiber neuer Geschäftsmodelle“ traf sich die Logistik-Branche in den Dortmunder Westfallenhallen, um über aktuelle und zukünftige Herausforderungen und Chancen der Logistik zu diskutieren.

„Die Potenziale für den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Logistik sind enorm und die Logistik wird die erste Branche sein, in der sich KI-Verfahren massenhaft durchsetzen werden. Gerade deshalb muss im Logistikland Deutschland viel mehr in Ideen und neue Geschäftsmodelle investiert werden, die auf dem Einsatz künstlicher Intelligenz beruhen“, beschrieb ten Hompel die aktuellen Herausforderungen.

Die Digitalisierung die künstliche Intelligenz (KI) werden bisherige Geschäftsmodelle massiv verändern. Neue KI-Umgebungen und Assistenzsysteme werden schrittweise Einzug halten und die Logistik effizienter machen. Künstliche Intelligenzen verhandeln, disponieren, optimieren Bestände, simulieren Warenströme und analysieren Güter per Kamera. In diesem Zuge entstehen zudem offene, föderale Plattformen und Datenräume: Das Ergebnis ist die Silicon Economy. Die Logistik stehe jetzt verstärkt im Fokus von Risikokapitalgebern, von großen Banken und Investoren sowie von vielen Entwicklern aus der ganzen Welt. „Wir haben allein in China 250 Tech-Start-ups ausgemacht, die sich mit Transportplattformen und Logistiksoftware beschäftigen“, erklärte Logistikforscher ten Hompel.

Plattformen dominieren Privatkundengeschäft

Deutschland ist immer noch Logistikweltmeister. Dennoch seien die Chancen im Privatkundengeschäft bereits vertan, da Plattformen wie Amazon, Uber oder Alibaba als Monopolisten längst gesamtwirtschaftliche Geschäftsprozesse übernommen haben, meinte der geschäftsführende Institutsleiter des Fraunhofer IML. Im B2B-Bereich werde die Marktführerschaft gerade erst entschieden. „Gewinnen werden digitale Plattformen und KI-Algorithmen, die die gesamte Logistik und damit wesentliche Teile der Wirtschaft durchdringen. Denn wer die Logistikketten der Welt steuert, der steuert auch die Wirtschaft der Welt“, resümierte ten Hompel.

„Wir sind die Nummer drei in der Welt – noch“, sagte auch Schenker-Vorstand Markus Sontheimer im Anschluss an ten Hompel. Ein Ausruhen gebe es nicht mehr, fügte der IT- und Digitalchef hinzu. Das Wichtigste bei der Gestaltung der Digitalstrategie sei es gewesen, dass niemand zwischen Schenker und den Kunden kommt.

Um die Kundenschnittstelle abzusichern, hatte Schenker sich ab 2017 zuerst auf das Plattformgeschäftsmodell E-Forwarder konzentriert. „Derzeit verzeichnen wir mehr als 550.000 Onlinebuchungen pro Monat“, sagte Sontheimer der DVZ. Hier habe das Unternehmen deshalb keine Angst. Schenker sei noch rechtzeitig gestartet. „Und wir haben Kunden“, sagte Sontheimer weiter. Das große Problem der Start-ups sei es, Kunden zu gewinnen. „Das ist immer noch schwieriger, als eine Software zu bauen“, fügte er hinzu.

In den kommenden Jahren strebt Schenker einen Umsatzanteil von 10 Prozent mit digitalen Geschäftsmodellen an. Das Ziel werde das Unternehmen 2021 erreicht haben, blickt Sontheimer in die Zukunft. Zwei Milliarden Euro wollen die Logistiker dann durch digitale Kanäle erwirtschaften. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern einen Gesamtumsatz von etwa 17 Milliarden Euro erzielt.

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HDS Redaktion

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