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Lkw-Maut: Stornierungen werden schneller und günstiger

Kaputte Straßen, enge Kurven und starke Neigungen. Und wenn es mal zu einer Panne kommt, Hilfe benötigt wird, findet man nicht mal eine Notrufsäule. Die gibt es nämlich schlicht und ergreifend nicht. Erreicht man dennoch sein Ziel, natürlich nicht in der anvisierten Zeit, muss das Fahrzeug für gewöhnlich erst mal in die Reparatur. Es sei denn, man ignoriert einfach den Schaden. Ja, so ist es, wenn man sich auf Maut-freien Straßenabschnitten befindet. In Mexiko. Denn hier sind im Allgemeinen nur die kostenpflichtigen „cuota“-Straßen sorglos befahrbar. Gerade dann, wenn man mit einem Lkw unterwegs ist.

Ein kleiner Exkurs, der hiesige Straßen- und Mautsorgen etwas lindern sollte. Zumindest ein bisschen – denn die neue Mautverordnung macht es auch deutschen Speditionen nicht leicht. Die Liste der Herausforderungen ist lang …

Unternehmen mit ländlichem Standort zum Beispiel haben durch die zum 1. Juli greifende Verordnung einen Wettbewerbsnachteil – denn aufgrund der Ausweitung des Wegzolls auf 40.000 Kilometer Bundesstraßen fallen jetzt für jede Fahrt zum Betriebsgelände zusätzliche Kosten an (wir berichteten).

Auch sind Lkws mit Euro-III-Motoren benachteiligt: Gegenüber Lkws mit Euro-IV-Motoren sind die Beiträge gegen Luftverschmutzung jetzt doppelt so hoch (6,4 ct/km versus 3,2 ct/km).

Zudem sorgt der erstmals erhobene Teilmautsatz für Lärmbelästigung für weitere Sorgen bei finanziell weniger stark aufgestellten Firmen – diese haben ganz einfach nicht die Mittel, sich postwendend einen leiseren Fuhrpark zuzulegen. Und auch keinen saubereren. Nur große Unternehmen wie etwa die Aldi-Gruppe können da sofort reagieren. So beliefern ab sofort emissionsarme Erdgas-betriebene Sattelzüge die Filialen in den Großräumen Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart.

Schließlich, und davon sind alle betroffen, werden die allgemeinen Gebührensätze ab 1. Januar 2019 erhöht.

Lkw-Maut (c) Pixabay - Ausschnitt
Lkw-Fahrer-Entlastung: Stornierungen sind jetzt via App möglich (c) Pixabay

Schneller und günstiger

Nun gibt es aber auch endlich etwas Positives für Speditionen zu berichten, einen Lichtblick. Denn mit der neuen Mautverordnung werden Stornierungen zukünftig schneller und günstiger. Mussten Mautschuldner bisher ihre manuellen Buchungen nach Gültigkeitsbeginn an bestimmten Mautstellen-Terminals rückgängig machen, wird es nun möglich sein, die Stornierung im Internet respektive über eine App vorzunehmen. Der Beschluss erfolgte, da das Mautstellennetz – wegen der hinzukommenden Bundesstraßen – weitaus weniger dicht sein wird als bisher. Teure Extra-Wege entfallen entsprechend.

Nicht zu vergessen: Die Bundesregierung will die durch die neue Maut generierten jährlichen Zusatzeinnahmen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro in die Instandhaltung und Ausbesserung der Straßen sowie in Infrastrukturprojekte investieren. Und das kommt letztendlich auch Speditionen zugute, die dadurch einen geringeren Verschleiß ihrer Fahrzeuge haben werden.

Wir von der HDS International Group helfen Ihnen gern dabei, Ihre Logistikkosten respektive Nebenkosten wie die Maut zu bewerten und zu optimieren. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Übrigens, auch andere europäische Länder haben es nicht leicht mit der Maut – vier Beispiele

· Das französische Autobahnnetz kann verwirren, wird es doch von verschiedenen Gesellschaften betrieben. Zum Beispiel APRR im Osten oder ASF im Südwesten und Süden. Auch wenn hier Autobahnen grundsätzlich gebührenpflichtig sind, gibt es Ausnahmen. So sind Teile der Stadtautobahnen und -umfahrungen in Paris, Lyon, Bordeaux, Marseille und Toulouse sowie einige Teil- und Zubringerstrecken gebührenfrei.

· In Großbritannien gibt es lediglich eine mautpflichtige Autobahn: die M6. Sie befindet sich in den Grafschaften Warwickshire, West Midlands und Staffordshire. Es fallen aber auf bestimmten Brücken, Tunneln, dem historischen Ortskern von Durham sowie im Großraum London Mautgebühren an.

· Das spanische Autobahnnetz wird, vergleichbar mit Frankreich, von verschiedenen Gesellschaften betrieben und ist auf bestimmten Strecken gebührenpflichtig – privat betriebene „Autopistas“ kosten Geld, öffentliche sind kostenlos. Schnellstraßen sind aber immer Maut-frei. Hinzu kommt der teilweise kostenpflichtige Autobahnring um die Hauptstadt Madrid. Darüber hinaus hängt die Maut auch von Tageszeiten, Wochen und Feiertagen ab.

· In Russland gibt es keine Maut, aber eine Transportsteuer auf Fahrzeuge, abhängig von der jeweiligen Gesetzgebung der unterschiedlichen Regionen. Alles sehr komplex. 2015 kam noch eine Schwerverkehrsabgabe auf Transportfahrzeuge hinzu.

Über uns

Die HDS International Group verbessert seit über zwölf Jahren die logistischen Prozesse ihrer Kunden, senkt Transportkosten und Emissionen. Über 1.000 Projekte haben wir erfolgreich begleitet. Wir verhandeln jährlich mehr als eine Milliarde Euro Frachtaufkommen und sind in den Bereichen der Rechnungsprüfung und Transparenzschaffung Marktführer in Europa. Über 100 mehrsprachige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit langjähriger logistischer Expertise bilden unser Kapital.

Milena Sand

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