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Langsame Erholung der Supply Chains

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Während viele Regierungen mittlerweile die Beschränkungen lockern, müssen Unternehmen einen Nachfrageschock verkraften, wie es ihn in Friedenszeiten noch nie gegeben hat. Gleichzeitig kommen die durch die Corona-Krise angeschlagenen Lieferketten langsam wieder in Schwung.

Die Autoindustrie braucht auf keinen Virustest zu warten: Sie hat sich hochgradig infiziert. Denn die Kaufnachfrage in allen relevanten Automärkten der Welt befindet sich im freien Fall. Allein der Automarkt in China ist im Februar um knapp 80 Prozent eingebrochen. Parallel dazu sind die globalen Wertschöpfungsketten an neuralgischen Punkten zusammengebrochen. Die so dringend auf Zulieferer angewiesene Industrie kann ihre bisherige just-in-time-Produktion nicht aufrechterhalten, weshalb VW, Daimler, Opel und BMW den Großteil ihrer Werke in Europa geschlossen haben oder in Kurzarbeit sind. Toyota fürchtet im laufenden Geschäftsjahr, das im April begonnen hat, den niedrigsten Betriebsgewinn seit fast einem Jahrzehnt. Nach jetziger Schätzung dürfte der operative Gewinn 80 Prozent unter Vorjahr liegen, so die neue Prognose. „Die Entwicklung der Konjunktur ist dramatisch: sowohl was die Nachfrage als auch was das Angebot angeht“, bilanziert die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie Hildegard Müller.

Denn während viele Regierungen mittlerweile die Beschränkungen lockern, müssen Unternehmen einen Nachfrageschock verkraften, wie es ihn in Friedenszeiten noch nie gegeben hat. Umsatz und Gewinn rutschen in den tiefroten Bereich.

Die Welt im Lockdown belastet auch die großen Umschlagplätze. Der Hamburger Hafen verzeichnete im ersten Quartal einen Nettogewinn von nur noch 10,1 Millionen Euro – 66 Prozent weniger als im Vorjahresquartal (29,4 Millionen). Die fünf größten Luftfahrtgesellschaften der Welt, darunter Delta, United Airlines und die Lufthansa sind zusammen weniger wert als der Videokonferenz-Veranstalter Zoom.

Automobil- und Transportsektor am stärksten betroffen

Der Staat versucht gleichzeitig, große und kleine Firmen zu retten. Über rückzahlungsfreie Zuschüsse, direkte Staatsbeteiligungen und die KfW. Und die durch die Corona-Krise angeschlagenen Lieferketten kommen langsam wieder in Schwung. Das geht aus Daten des Unternehmens Shippeo hervor, das Unternehmen europaweit an 500 Telematiksysteme von Transporteuren und Verladern sowie an über 140.000 Spediteure angebunden ist. Den aktuellen Zahlen zufolge zeige sich in vielen Sektoren eine langsame Erholung, analysieren die Marktbeobachter, da viele Länder die Wirtschaft wieder vorsichtig hochfahren. So sei Anfang Mai die durchschnittliche Lieferkettenaktivität in allen Sektoren von 30 Prozent auf 38 Prozent gestiegen. Die Weichen für eine – wenn auch nur langsame – Erholung seien also gestellt, so das Unternehmen. Bis zu einer Normalisierung werde es aber noch dauern. Den stärksten Einbruch durch die Covid-19-Pandemie habe der Automobil- und Transportsektor erlebt. So wurden eine Vielzahl von Werken und Produktionslinien stillgelegt. Außerdem fehle es nach wie vor an Bauteilen, die oftmals in Asien hergestellt werden. Auch deshalb liegt die Aktivität der Supply Chains in diesem Bereich weiter niedrig bei fünf Prozent. Der Nahrungsmittelsektor wurde von der Corona-Krise dagegen wenig beeinflusst, da Supermärkte und Getränkehändler während des Lockdowns weiter geöffnet geblieben. Der Sektor registrierte eine gestiegene Nachfrage seit Beginn der Krise, auch weil Restaurants und Bars geschlossenen wurden. Hier operieren die Transporteure derzeit auf sogar auf 101 Prozent des normalen Niveaus, rechnet Shippeo aus.

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