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E-Commerce stagniert am Frankfurter Flughafen

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E-Commerce wird auch über Ländergrenzen hinweg immer populärer. Der Frankfurter Flughafen kann von dieser Entwicklung bisher allerdings kaum profitieren.

Wachstum wird am Frankfurter Flughafen im Segment E-Commerce schon seit Jahren nicht mehr registriert, berichtet die DVZ. So wurden im Jahr 2018 rund 2,21 Millionen Tonnen Luftfracht umgeschlagen. Das galt als Rekordjahr. Aber bereits im Jahr 2014 waren es auch schon 2,16 Millionen Tonnen und sieben Jahre zuvor 2,1 Millionen Tonnen. Das Volumen der Luftfracht bewegt sich damit seit mehr oder weniger einem Jahrzehnt fast auf dem gleichen Level. Ganz anders sehen die Zahlen im E-Commerce aus. Der Onlinehandel wächst jedes Jahr überproportional. Dieses Jahr werden die Umsatzzahlen voraussichtlich bei 620 Milliarden Euro liegen. 2014 waren es noch 329 Milliarden Euro gewesen. Die Umsätze haben sich also innerhalb von fünf Jahren fast verdoppelt. Dabei haben 20 Prozent der verschickten Pakete ein Ziel im Ausland. Trotzdem profitiert der Frankfurter Flughafen von dieser Entwicklung bisher kaum. Ein Grund für diese Entwicklung ist, dass der Flughafenbetreiber Fraport in den vergangenen Jahren dieses Segment nicht gefördert hat. Dabei war abzusehen, dass die Wachstumserfolge des E-Commerce nur durch eine verstärkte Fokussierung auf die Luftfracht erreicht werden würden. Der Boom der Branche hat sich mittlerweile aber auf andere Regionen verteilt. Frankfurt profitiert aktuell nicht davon.

Neuer E-Commerce Hub

Rückblickend wäre es wichtig gewesen, möglichst frühzeitig Flächen wie den Bereich in der Cargocity Süd bereitzustellen, die E-Commerce Unternehmen am Frankfurter Flughafen hätten nutzen können. Dieses Gebiet wird jetzt stattdessen als Parkplatz verwendet. Entscheidend wird es daher in Zukunft sein möglichst viele Unternehmen für den Standort Frankfurter Flughafen zu gewinnen.

Einen ersten Schritt hierzu macht ein E-Commerce Hub. Ins Leben gerufen wurde das Pilotprojekt von einer Lufthansa-Cargo-Tochter. Der Flughafenbetreiber Fraport hat nichts damit zu tun. So nimmt der auf Onlinehandel spezialisierte Logistikdienstleister Heyworld zum Jahresende den Betrieb des ersten E-Commerce-Hubs für Exportsendungen am Frankfurter Flughafen auf. Am größten Frachtflughafen Europas wird es dann erstmals möglich sein, E-Commerce-Sendungen als eigene Frachtkategorie überhaupt sichtbar zu machen. Bislang sind solche Sendungen nur dann ausweisbar, wenn sie auf dem Weg der klassischen Luftpost im Frankfurter Airmail Center anfallen. Dort werden sie über moderne Sortieranlagen weiterverteilt. In der klassischen Luftfracht wird aktuell eine noch nicht bekannte Anzahl von E-Commerce-Sendungen mit herkömmlichen Packstücken vermischt und in den Laderäumen der Frachter transportiert. Laut Timo Schamber, Geschäftsführer der Lufthansa-Cargo- Tochter, wird Heyworld das E-Commerce-Hub in einer aktuell noch leerstehenden Halle auf dem Gelände des Lufthansa Cargo Centers in der Cargocity Nord errichten. Ziel sei es, das Hub mittelfristig mit einer vollautomatischen Sortieranlage auszustatten. In dem Hub sollen die vorher von klassischer Fracht getrennten ECommerce-Sendungen möglichst schnell weitertransportiert werden. Die Dauer des Handlings am Airport ist laut Schamber aktuell zu lang, so dass die Sortierung in Eigenregie notwendig sei. Das Geschäftsmodell von Heyworld sieht eine Zustellgeschwindigkeit vor, die zwischen der  vergleichsweise langsamen Luftpost und der schnelleren und dementsprechend teuren Expressfracht liegt. Für den Lufttransport der Sendungen kann Heyworld auf Kapazitäten innerhalb des Netzwerks von Lufthansa Cargo zugreifen.

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HDS Redaktion

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