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Preiskampf auf der Containerseite

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Kriegs gegen die Ukraine haben dazu geführt, dass deutsche Unternehmen ihre Lieferketten kritisch überprüfen. Und dieses Jahr wird es wohl viel Verhandlungsspielraum bei Frachtraten geben.

Das Jahr 2022 stand ganz im Zeichen knapper Kapazitäten und außergewöhnlich hoher Containerraten. In der zweiten Jahreshälfte begannen die Preise wieder zu fallen. In einer aktuellen Umfrage von dem Logistikunternehmen Container xCHange wurden 2600 Kunden und Branchenexperten aus mehr als 20 Ländern gefragt, was für sie die größten Herausforderungen in diesem Jahr mit Blick auf die Logistikbranche sind. 88,5 Prozent der Befragten befürchten, dass Inflation und Rezessionsängste das größte Hindernis für Unternehmen im Jahr 2023 sein werden, gefolgt von „Folgen durch Russlands Krieg in der Ukraine“ (57,7 Prozent), „Auswirkungen von COVID in China“ (53,8 Prozent) und „Arbeiterstreiks“ (23,1 Prozent).

Im Jahr 2023 werden die Verbraucherausgaben nur langsam steigen, prognostiziert der Bericht, was ein großes Problem für die Weltwirtschaft darstellen werde. Angesichts der weltweit steigenden Inflationsraten dürften die ersten beiden Quartale 2023 für die Schifffahrtsbranche schwierig werden. Die Experten gehen davon aus, dass dies in vielen Häfen zu einem Überschuss an leeren Containern führen wird. Die Folge seien überfüllte Depots, deren Lagergebühren sehr wahrscheinlich steigen werden, um zu verhindern, dass die Container länger als unbedingt nötig dort lagern.

53,8 Prozent der Befragten gaben die Corona-Politik der chinesischen Regierung und die damit verbundenen Lockdowns als große Herausforderung für die Logistik 2023 an. Hier ist die gute Nachricht, dass der Umfragezeitraum vor der Öffnung und Abschaffung der strikten Null-Covid-Politik stattgefunden hat. Insofern ist 2023 sehr wahrscheinlich nicht mehr mit rigorosen und spontanen Lockdowns in China zu rechnen, was für chinesische, aber auch internationale sowie für die gesamte Logistikbranche ein wichtiger Geschäftsfaktor ist. China erwartet allerdings große Krankheitswellen, da seine Bevölkerung durch die vorherige Abschottung bislang kaum mit dem Virus in Verbindung gekommen ist und die Immunisierung erst jetzt stattfindet.

„Die Lockdowns haben massive Störungen im weltweiten Handel verursacht. Besonders die Tatsache, dass auch große Häfen wie Shanghai wochenlang komplett geschlossen waren, war eine Belastung“, analysieren die Branchenexperten. Denn dadurch seien alle Branchen von Lieferengpässen betroffen gewesen, mussten teils monatelang auf ihre Ware warten und die Schiffe, die vor chinesischen Hafen warteten, fehlten dann anderswo. Schließlich kam eine Vielzahl von Schiffen gleichzeitig in den europäischen oder amerikanischen Häfen an, sodass dort wieder Wartezeiten entstanden und die Waren gar nicht schnell genug abtransportiert werden konnten.

Diversifizierung und Kostenkontrolle

„Im Jahr 2023 besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen branchenweiten Preiskampf. Es scheint nicht, dass die Kapazitätsbeschränkungen der letzten zwei Jahre zurückkehren werden, also werden wir sowohl auf der Schiffs- als auch auf der Containerseite über ausreichend Kapazität verfügen. Angesichts der Wettbewerbsdynamik in der Containerschifffahrt und der Linienindustrie erwarte ich nicht, dass sich insbesondere die großen Player zurückhalten, und wir erwarten, dass die Preise auf nahezu variable Kosten sinken werden. Wir sehen auch eine Marktkonsolidierung“, analysiert Christian Roeloffs, CEO von Container xChange.

Dies beginne damit, dass Spediteure komplett ausfallen oder ihre Flottenkapazitäten reduzieren. Kürzlich wurde bekannt, dass CHINA United Lines, eine aufstrebende Reederei auf Transpazifik- und Asien-Europa-Diensten, in Gefahr läuft, mit einer Charterpartie mit mehr als 10 Containerschiffen in Verzug zu geraten. „Bis ins Jahr 2023 werden Spediteure viel Schaufensterbummel machen können, und es wird viel Verhandlungsspielraum geben, insbesondere zu Beginn des Jahres. Die Vertragsraten werden nachziehen, da die Kassakurse deutlich sinken,“ analysiert Roeloffs. „Die Diversifizierung im Hinblick auf Beschaffung und Fertigung über die Lieferketten aus China werden Unternehmen weiter vorantreiben, um die globalen Lieferketten wieder zu stabilisieren. Wir werden ein erhöhtes Containervolumen innerhalb Asiens erleben und weitere Länder wie Vietnam, Indien und andere werden sich als potenzielle Alternativen herausstellen.“

Eine strenge Kostenkontrolle wird für Transportunternehmen oberstes Gebot. „Während auf der einen Seite viele Verhandlungen mit den Reedereien geführt werden, wird auf der anderen Seite die Betriebskostenoptimierung für das Transportgewerbe entscheidend sein. Es wird zu einer sorgfältigen Überprüfung der Stand- und Liegegebühren, Versicherungsgebühren und anderer Kostenfaktoren kommen“, erklärt auch Johannes Schlingmeier, Mitbegründer von Container xChange.

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Jens Theophort

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