„Haben die etwa schon wieder die Preise erhöht?! Frechheit! Das kann doch nicht wahr sein!“ Preiserhöhungen – egal in welchem Bereich – werden vom Menschen selten einfach so akzeptiert, vielmehr nimmt man sie als Fehdehandschuh wahr, der einem dreist ins Gesicht geklatscht wird.
Die Wahrheit ist aber – und jetzt sollte man sich vielleicht erst mal hinsetzen: Preiserhöhungen respektive die Inflation gehören zu einer gesunden Wirtschaft dazu. Die EZB verfolgt daher auch ein Inflationsziel von rund zwei Prozent, da in diesem Fall Unternehmen, in Erwartung künftig steigender Preise, investieren – und auf der anderen Seite Verbraucher konsumieren anstatt zu sparen, vor allem dann, wenn parallel auch die Löhne steigen. Inflation kann man somit als Fortschrittsmotor bezeichnen.
Allerdings muss das Maß – die Stärke und das Tempo der Preissteigerungen – stimmen, damit man noch von einer „gesunden“ Inflation sprechen kann. Und genau das ist aktuell in der Logistik, bei den Abwicklungskosten im Stückgutmarkt, leider nicht der Fall. Hier ist das Tempo zu hoch. So unterliegen die Abwicklungskosten, nach dem aktuellen Index des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV), einer Steigerungsrate von 7,6 Prozent – im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2016.
Das sind die Kostentreiber
Größte Kostentreiber der vergangenen beiden Jahre waren der Treibstoff und das selten gewordene und daher kostenaufwendigere (Fach-)Personal.
Und es gibt derzeit noch einen weiteren riesigen Kostentreiber: die Maut. Die wird jedoch erst im nächsten Berichtshalbjahr vom DSLV verarbeitet. Die Abwicklungskosten im Stückgutmarkt werden daher sogar noch höher ausfallen. Aufgrund der Ausweitung der Maut auf das rund 37.000 Kilometer umfassende Bundesstraßennetz rechnen die Experten mit einer Steigerungsrate der Mautkosten einer Durchschnittsendung von ungefähr 40 Prozent – und genau dadurch erhöhen sich die Gesamtkosten dieser Durchschnittssendung um 1,3 Prozent.
Die zusätzliche Anhebung der allgemeinen Mautsätze zum 1. Januar ist dabei noch gar nicht berücksichtigt. Inkludiert man diese, werden die Gesamtkosten einer Durchschnittssendung, allein bedingt durch die Maut, sogar um 2,1 Prozent steigen, wie die DSLV-Autoren herausstellten.
Einige Unternehmen haben bereits eine Preiserhöhung angekündigt
Dass viele Logistik-Unternehmen daher Preiserhöhungen für 2019 angesetzt haben, ist jetzt vielleicht ein wenig besser nachvollziehbar. Wie der Lebensmittellogistiker Nagel Group, der 2019 die Preise um sechs Prozent anheben wird. Oder DHL Express. Die Deutsche-Post-Tochter wird ihre Preise für Händler um mindestens 4,9 Prozent erhöhen. Auch hier reagiere man auf die deutlich gestiegenen Transport- und Personalkosten. Gegenüber internetworld.de sagte hierzu Achim Dünnwald, CEO DHL Parcel: „Wir werden unser Netzwerk weiter verbessern, um unsere Kunden in ihrem Geschäft erfolgreich zu machen. Dafür investieren wir weiter in den Ausbau unseres Paketnetzes. (…) Auch müssen wir dafür sorgen, dass stets ausreichend Personal- und Transportkapazitäten vorhanden sind. Dies ist mit deutlichen Kostensteigerungen verbunden. Deshalb werden wir unsere Preise stärker als in den Vorjahren anpassen.“ Und auch die Preise für Sperrgut werde man deutlich erhöhen, da der starke Anstieg des Sperrgutaufkommens betriebliche Abläufe einschränke.
Ein weiteres Beispiel ist trans-o-flex Express. Die Logistikgruppe hatte unisono ebenfalls eine Preiserhöhung angekündigt – in Höhe von 5,5 Prozent. Hauptfaktor ist hier nach wie vor das Personal. „Wenn wir gutes Personal halten und gewinnen wollen, müssen wir mehr als bisher investieren“, erklärt Vorstandschef Wolfgang P. Albeck. Aber auch die stetig steigenden Anforderungen von Gesetzgeber, Kunden und Empfängern führt Albeck offenherzig an. Hier machen ihm insbesondere mögliche Dieselfahrverbote zu schaffen. Eine Investition in eine neue Fuhrparktechnik sei daher in der Zukunft unabwendbar.
Frei heraus
Klartext spricht man auch in den Verbänden selbst: „Die Maut ist für unser Gewerbe wie eine Steuer. Wir werden sie eins zu eins an unsere Kunden weitergeben“, äußerte sich – und das bereits im April dieses Jahres – Mathias Krage, DSLV-Präsident und hauptberuflich Transportunternehmer in Hannover, mehr als unverblümt gegenüber der Welt.
Es sind Sätze, die einen erst mal zusammenzucken lassen, sie zeigen aber auch die Aufrichtigkeit der gesamten Branche. Man redet Tacheles, verkauft keine Mogelpackungen. Und alle wissen, was auf einen zukommt. So kann man immerhin planen und Strategien entwickeln, diesen Kostensteigerungen entgegenzuwirken.
Wir von der HDS International Group verfolgen mit Spannung alle Trends und Entwicklungen in der Logistik. Wie Sie trotz der Preiserhöhungen Kosten einsparen können, ohne dabei die Qualität zu vernachlässigen, können wir von der HDS Ihnen gern aufzeigen.
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Die HDS International Group verbessert seit über 13 Jahren die logistischen Prozesse ihrer Kunden, senkt Transportkosten und Emissionen. Über 1.000 Projekte haben wir erfolgreich begleitet. Wir verhandeln jährlich mehr als eine Milliarde Euro Frachtaufkommen und sind in den Bereichen der Rechnungsprüfung und Transparenzschaffung Marktführer in Europa. Über 100 mehrsprachige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit langjähriger logistischer Expertise bilden unser Kapital.